Rosen - Freude im Topf (Freude an Topfrosen)
(Text auch im Rosenbogen III/2023 der Deutschen Rosengesellschaft e.V.)
Die aufrechte und überhängende Duftrose ‚Young Lycidas‘ an der Süd-Ost-Hausmauer, perfekt für den Topf in Bezug auf Wuchs und Duftintensität
Wie gelingen Topfrosen? Rosen im Kübel, funktioniert das auf Dauer?
Wie herrlich sind bepflanzte Töpfe auf dem Balkon, der Terrasse, vor dem Hauseingang, im Garten integriert …! Warum nicht mit der Königin der Blumen, der Rose? Vielblühende Rosen und vor allem Duftrosen sind herrlich im Pflanzgefäß, man muss sich nicht bücken um die herrlichen Düfte zu inhalieren!
So manch eine Rose gelingt sogar besser im Topf als im Gartenbeet, da sie hier ganz allein Königin sein darf, ohne Wurzelkonkurrenz so manch einer Staude oder eines Strauchs. Auch kann die Auswahl der Erde ganz auf die Rose abgestimmt werden. Hier sollte auch nicht gespart werden, soll doch die Rose eine gute Basis haben.
Das Material des Topfes spielt eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist die Größe. Der Topf für die Rose sollte nicht zu klein gewählt werden, wobei die Höhe des Gefäßes die wichtigere Rolle spielt, denn Rosen sind ja bekanntlich Tiefwurzler. Die Breite ist weniger ausschlaggebend, doch empfehle ich aufgrund der schnelleren Austrocknung nicht zu schmale Töpfe zu wählen; auch kann man bedenkenloser in die Winterpause gehen, falls die Töpfe über die kalte Jahreszeit nicht einpackt werden. Generell empfehle ich für kleinere Rosensorten wie Bodendecker- und Kleinstrauchrosen, Beetrosen, kleinere Strauchrosen bis Maximalhöhe ca. 1,25 m eine Topfhöhe ab ca. 40 cm zu wählen, je höher je besser. Eine höhere Strauchrose, ein kleinerer Rambler, eine Kletterrose oder eine Stammrose benötigen 50 cm Mindesthöhe um über Jahre gute Voraussetzungen zu haben.
Zeitgleich gepflanzt funktionieren auch mehr als eine Rose in einem entsprechend großen, auch breitem Topf, oder ein Stämmchen mit einer Rose unterpflanzt.
In einem schmaleren Topf hat natürlich trotz gewisser Höhe nur eine Rose Platz, wie hier Duftrose ‚Desdemona‘, die auch sehr gut im Halbschatten funktioniert - ihr Duft begrüßt liebe Gäste neben der Eingangstür im Nord-Osten:
Ganz wichtig ist ein guter Ablauf mit entsprechend großem Loch oder Löchern und eine gute Drainage, damit das überschüssige Gießwasser auf Dauer gut ablaufen kann. Im Hochsommer ist manchmal tägliches Gießen von Nöten, Rosen brauchen nun mal im Topf mehr Wasser als im Gartenbeet. Auch im Winter sollte darauf geachtet werden, dass die Rose nicht vertrocknet. Gerade im ersten Quartal des Jahres meint so mancher, die Rose sei erfroren, dabei ist meist das fehlende Wasser das Problem. An frostfreien Tagen kann gegossen werden.
Ab dem 2. Jahr spielt die Düngeversorgung neben dem Gießen eine Hauptrolle für gutes Gelingen, denn die Nährstoffe für den Starkzehrer Rose sind im Topf schnell verbraucht. Gedüngt werden sollte immer mit Rosendüngern, denn diese sind genau auf den Nährstoffbedarf der Rose abgestimmt. Nach einiger Zeit kann es sein, dass selbst ein guter Langzeitdünger nicht mehr ausreicht und auch flüssig gedüngt werden muss. Wir stärken die Rosen im Topf gerne mit entsprechenden Produkten, die auch für die Bodenaufbereitung taugen. Denn eine Rose braucht bekanntlich nicht nur Nährstoffe, sondern auch einen guten Boden um auf lange Sicht prächtig zu gedeihen. Ob eine Kalium-Magnesium-Düngung zum Sommerende die Rose besser durch kalte Winter bringt, wird immer noch diskutiert.
Und wenn es irgendwann - nach vielen Jahren - gar nicht mehr klappen mag, dann muss diese Rose eben in den Garten umziehen oder man entnimmt die Rose, schneidet sie wie einen wurzelnackten ‚Frischling‘ oben (Triebe) und unten (Wurzel) zurück und setzt sie wieder in komplett neue Erde ein.
Fast wie ein kleiner Garten wirkt dieses Topftrio bereits im zweiten Jahr an der Süd-Ost-Hauswand: Die Hochstammrose ‚Guirlande d’Amour‘ wurde unterpflanzt mit dem kleinen Rambler ‚Perfumy Siluetta‘, davor ‚Eglantyne‘ im eigenen kleineren Topf mit ca. 40 cm Höhe. Das längliche Gefäß beinhaltet ‚Gravin Michel d’Ursel‘ mit ‚Sibelius‘ im Vordergrund.
Noch ein kleiner Tipp: Gerne pflanzen wir in eckige Töpfe und kleiden die vier Seiten innen mit 0,5 cm dickem Styropor aus, so sparen wir uns den Winterschutz, der vor allem bei schmäleren Töpfen im Winter wichtig sein kann.
Auch im Juli blühen die Rosen, wie hier: zum Teil das Ende der ersten Blüte, zum Teil der Beginn der zweiten Blüte. Und vielleicht mag ja der ein oder andere unter euch den Flair von Töpfen aber das sichere Gelingen eines tiefen Grundes: Dieser Topf hat keinen Boden ;-)
Rosige Grüße aus dem Schaugarten Galarosa
Jeannette Frank
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