Botschafterin der Rose
- Jeannette Frank
- 27. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Vor einigen Tagen bestellte meine liebe Freundin Renate Zickenheimer ein Buch für mich: 'Rosenzüchterinnen' von Anita Böhm-Krutzinna. Sie selbst war sehr angetan – nicht nur vom Inhalt, sondern auch vom Schreibstil der Autorin.
Ich freute mich einerseits über das Geschenk, anderseits über die persönlichen, handgeschriebenen Zeilen der Autorin, die dem Buch beilagen. Der letzte Satz ließ mich nicht mehr los:
'Ich meine, Du bist eine wunderbare und sympathische Botschafterin für die Rosen!'
Dieser Satz beschäftige mich nachhaltig – so sehr, dass es schließlich zu diesem Blogartikel führte.
Zwei Fragen stellten sich mir:
Ist nicht die Rose selbst eine Botschafterin?
Und bin ich tatsächlich eine Botschafterin für die Rosen?
Die Botschaft der Rose
Einige Gedanken – passend zu diesem Thema – habe ich bereits für die Jubiläums-Festschrift 2023/24 'Eine Reise durch 140 Jahre Deutsche Rosengesellschaft e.V.' in meinem Beitrag 'Bedeutung der Rose, einst und in Zukunft - ein Ersatz für den Jubiläumsbaum in heutigen kleineren Gärten?' formuliert.
Wer den Artikel nicht kennt: Auch die Farbe einer Rose trägt eine Botschaft in sich. Wer denkt bei Weiß nicht an Unschuld und Hochzeit, bei Rot an Liebe oder bei Gelb an Sonne, Lachen und Freude?
Aber nun soll es erst einmal um die Botschaft der Rose an sich gehen:
Sofort denke ich an Vielfalt. Es gibt unzählige Rosensorten – so verschieden in Blütenform und -farbe, im Aufbau der Pflanze, in der Gestalt der Blätter. Jede Rose ist einzigartig. Vielfalt und Einzigartigkeit zugleich – fast wie bei uns Menschen?
Ein weiterer Gedanke: die Stacheln (oft fälschlich als Dornen bezeichnet). Sie machen das Erleben einer Rose manchmal unangenehm – mal mehr, mal weniger. Und doch lieben wir sie! Auch das Leben ist nicht immer nur angenehm. Vielleicht liegt auch darin eine besondere Wahrheit der Rose!
Wie schön kann eine Rose sein!? Für das Auge, für die Nase - welch wunderbaren Duft verströmt so manche Blüte! Und doch ist auch das nicht selbstverständlich: Ob eine Rose duftet, hängt von vielem ab – Temperatur, Tages- und Jahreszeit, dem Stadium der Blüte. Schönheit, die unsere Sinne berührt – sie erinnert uns daran: Es gibt immer etwas Schönes im Leben.
Botschafterin für die Rosen
Und nun zu dem Gedanken: Was bedeutet es, eine Botschafterin der Rose zu sein?
Ohne die Rose – ohne meine Liebe zu ihr und meine tiefe Verbundenheit (trotz ihrer Stacheln) – wäre ich nicht die, die ich heute bin. In manch schwieriger Lebensphase war sie eine stille Begleiterin. So wie der Glaube Menschen Halt geben kann, war auch die Rose stets da – eine Konstante, die nie ganz verschwand. Selbst wenn sie und ein Garten fehlte, wusste ich: Sie kommt wieder. Wenn nicht im Beet, dann zumindest im Topf auf dem Balkon.
Meine Faszination für Rosen begleitet mich seit der Kindheit – über die 'Berge' wie durch die angenehmeren 'Täler' meines Lebens.
Für mich bedeutet die Rose auch Leben. Sie kommt jedes Jahr aufs Neue – frisch, zart, fein, kraftvoll. Das Erwachen, dieses tägliche Voranschreiten, diese Veränderung – so wunderbar zu beobachten. Jeden Tag ein bisschen mehr, ein kleines Stück weiter.
Und wenn ich mit meiner Liebe zu den Rosen Menschen berühren kann, sie an etwas erinnern oder ihnen Mut machen kann, an etwas zu glauben – dann tue ich das von Herzen. Jeden Tag, immer wieder – auf meine eigene Art und Weise.
Eure
Jeannette



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