Rosen und Stauden im Frühjahr - Rosenbegleiter im Frühling
- Jeannette Frank
- 5. Apr.
- 4 Min. Lesezeit

Die Frühjahrssonne tut so gut und erweckt spätestens im März die ersten Frühlingsgefühle in uns. Ein bisschen Wärme im Freien, da wächst auch der Tatendrang im Garten. Endlich wieder Bewegung, Kontakt mit dem Erdboden und in bestem Fall vielen Regenwürmern! Das Unkraut wird aus den Beeten entfernt, spätestens jetzt das braune Laub der Stauden abgeschnitten.
Geophyten: wertvolle Begleiter im Rosenbeet im Frühjahr
Im März beginnt auch der Rosenschnitt. In so manchem Beet ist es nun sogar ratsam, dieses nur einmal zu betreten und sämtliche Schnittarbeiten in einem Durchgang zu erledigen, denn wachsen zwischen unseren Rosen und Stauden auch so manche Zwiebelblumen (Geophyten). Es wäre doch schade diese mehr als unbedingt nötig zu betreten.
Frühjahrs-Zwiebelblumen sind als zeitige Blühpflanzen im Jahr nicht nur hübsch anzusehen, sie machen den Rosen auch wenig Wurzelkonkurrenz, was man von so manch einer Staude nicht behaupten kann. So können diese Blumen auch näher an unsere Rosen gepflanzt werden. Der einzige Nachteil ist das unschöne Laub nach der Blüte. Einfach abschneiden sollte man dieses nicht, denn die Kraft in der Zwiebel wird für die Blüte im nächsten Jahr dringend benötigt. Deshalb pflanze ich sehr gerne Schneeglöckchen und Krokusse, denn das Laub dieser sehr zeitigen, kleineren Blüten ist ziemlich bald wieder verschwunden. Im mittleren Beetbereich dürfen sich dann Tulpen und Narzissen vermehren, denn dort wird das braune, einziehende Laub von den neu austreibenden Stauden oder Zwerg- und Kleinstrauchrosen kaschiert. Ich habe die Pflanzung von Gartentulpen (Tulipa gesneriana) bei uns im Schaugarten aufgegeben, denn durch die benachbarte große Wiese haben wir viele Wühlmäuse und diese lieben Gartentulpen-Zwiebeln. So würde ich diese unbeliebten Mäuse nur wieder anziehen und weiteren Fraß an den Wurzeln meiner geliebten Rosen riskieren. Meist wurden diese zwar nur angefressen, aber es dauerte dann doch wieder 2-3 Jahre, bis diese Rosen wieder in die alte Form zurückfanden. Viel lieber pflanze ich Wild-Tulpen (Tulipa sylvestris), denn diese scheinen die Wühlmäuse genauso wenig zu interessieren wie die Narzissen. Eine meiner Lieblinge bei den Wildtulpen ist die Sorte ‚Tarda‘ (Tulipa tarda), diese wächst schön kompakt und bildet im Laufe der Jahre wunderbare Bestände. Bei uns macht sich diese Sorte zwischen der ursprünglich benachbarten Bartiris (Iris barbata) breit. Herrlich ist das anzusehen, wenn sich vor der Irisblüte die Blüten der Zwerg-Tulpe öffnen. Sie wirkt niemals aufdringlich und das Laub zieht relativ schnell wieder ein.

Stauden: Blüten im Frühlingsgarten
Stauden, die im Frühjahr blühen, sind als Rosenbegleiter mindestens genauso wichtig wie diejenigen, welche zeitgleich mit den Rosen blühen. Und wenn diese Frühblüher dann auch noch die ganze Saison über mit attraktivem Blattwerk punkten, umso vorteilhafter. Besonders schön finde ich das Blattwerk, den gleichmäßigen Wuchs und natürlich die wundervoll dezenten Blüten vom Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla). Diese Staude gibt es mit blauen und auch weißen Blüten, die in rispigen Blütenständen blühen. Gerade kleine Blüten, die in einer Vielzahl auf einem Stängel blühen, bringen gefühlt Leichtigkeit, Auflockerung ins Beet. Die herzförmigen Blätter sind einfach zum Verlieben! Das Kaukasus-Vergissmeinnicht blüht in der Ursprungsform im April bis Mai in Blau mit grünem Blatt. Es gibt mittlerweile eine große Sortenauswahl der Blattschmuckstaude, z.B. silbrig-weiße Blätter mit grüner Blattaderung, grün-weiße Blätter, etc. in verschiedenen Musterungen. Insgesamt weit mehr als ein Dutzend Sorten, die alle frosthart sind. Seit langem beliebt ist die wohl bekannteste Sorte ‚Jack Frost‘ mit ihrem Blattfarben-Mix aus silbrigem Weiß mit Grün. Der beste Standort Halbschatten für diese Staude findet sich hervorragend auch unter großen Rosensträuchern, wie bei uns unter Rosa roxburghii ‚Lampion‘ (siehe Eingangsbild).
Egal ob Zwiebelblumen oder früh blühende Stauden: Mehrwert für die Natur und auch für uns – denn wer liebt nicht das tierische Leben im Garten! – bilden insektenfreundliche Stauden und dazu gehört das Kaukasusvergissmeinnicht.
Wer Herzformen mag – diesmal nicht in der Blattform, sondern in der Blütenform - der findet bestimmt genauso Gefallen an dem Tränenden Herz (Dicentra spectabilis). Mein persönlicher Liebling ist ‚Valentine‘: Mit den roten Blüten und der schönen rot-grünen Laubfarbe blüht es lange und zuverlässig von April bis Juni. Der einzige Nachteil des sonst traumhaften Laubs ist - wenn man es überhaupt nachteilig sehen kann –, dass es nach der Blüte braun wird. Dass es sich einzieht, mag ja nicht unbedingt negativ sein. Wir haben diese Pflanze deshalb auch nicht in den Beetvordergrund gepflanzt. Neben dem Tränenden Herz punkten zu einem späteren Zeitpunkt andere Nachbarstauden, die dann ganz glücklich für das Mehr an Platz sind.

Ab März blühen in diversen Sorten die auch von Bienen und Hummeln sehr beliebten Lungenkräuter (Pulmonaria). Diese gibt es nicht nur in verschiedenen Blattfärbungen und -musterungen, sondern auch in verschiedenen Blütenfarben. Diese Stauden gelingen wunderbar unter und zwischen Rosen im vorderen bis mittleren Beetbereich. Ich habe sie sogar in hintere Bereiche gepflanzt, da hier und da Wiederholung die Gartengestaltung perfektioniert und somit ein ganzes Beet Einheit bilden kann. Und da die Rosen zum Teil um diese Zeit im Frühjahr noch kahl oder zumindest fast kahl dastehen, perfekt! Nach der Blüte müssen sie nicht unbedingt gesehen werden und dann ist der schattigere Standort unter den großen Rosen mit Blattwerk im Hintergrund gut gewählt. Besonders liebe ich die die dunkelblaue Farbe von ‚Blaues Meer‘, einer der schönsten Sorten des Lungenkrauts mit grünem Blatt.

Rosen und Stauden im Garten sind immer ein Dreamteam
Natürlich gibt es noch viel mehr Zwiebelblumen und Stauden, die unseren Garten im Frühjahr vor der Rosenblüte mit Farbe anreichern und wichtige Nahrungsquellen für Insekten sind, die es wert wären, hier erwähnt zu werden. Unser Herz erfreuen mit Sicherheit gerade die Frühblüher im Garten, genauso wie wir uns zu einem etwas späteren Zeitpunkt an den zuerst blühenden Rosen ganz besonders erfreuen.
Etwas muss ich euch noch zum Schluss erzählen: Gestern schrieb ich den ersten Teil dieses Artikels und schwärmte von den kleinen Blüten des Kaukasus-Vergissmeinnichts und am Abend erfuhr ich, dass diese Staude ‚Brunnera‘ die Staude des Jahres 2025 ist, wie passend …
Habt nun viel Freude an den Frühjahrsarbeiten an euren Rosen und Stauden in eurem Garten und vielleicht auch an neuen Pflanzungen oder Umgestaltungen!
Rosige Grüße aus dem Schaugarten GALAROSA
Eure Jeannette Frank-Ciervo
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