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Rosenschnitt leicht gemacht


Rosenschnitt


Rosenschnitt leicht gemacht: Rosen werden im Frühjahr - in etwa zum Zeitpunkt der Forsythien-Blüte - geschnitten, wenn keine größeren Fröste mehr zu erwarten sind. Über das 'Wie' und 'Wo' kann man in Büchern und im Netz viel nachlesen. Und jeder hat sicher auch seine eigenen Erfahrungen. Ich möchte nichts als 'richtig' oder 'falsch' titulieren, auch kann man nicht alles über einen Kamm scheren, Strauchrose ist nicht gleich Strauchrose...


Ich möchte euch hier in diesem Artikel einige Tipps geben, wie und warum man meiner Meinung und Erfahrung nach auf einiges verzichten kann und sich die Arbeit beim Rosenschnitt vereinfachen lässt. Perfekt geht natürlich auch, wenn man das möchte.


Die meisten von euch haben sicherlich schon ihren Garten angelegt und können nicht auf Sortenempfehlungen achten, die Schnittmaßnahmen einfacher oder sogar überflüssig machen. Darauf komme ich später nochmal zurück. Aber nun erst einmal generell zum Schnitt eurer bereits vorhandenen Rosen:


Wichtig ist ein geschärftes, gereinigtes Schnittwerkzeug, die Rose soll nicht gequetscht werden. Was für eine Rosenschere euch am besten in der Hand liegt und euer Handgelenk am wenigsten belastet, probiert bitte aus. Auch arbeite ich mit Knieschonern um meine Haltung zu variieren, eine permanente Hockhaltung bei den niedrigeren Rosen ist nicht gesundheitsfördernd. Rosenhandschuhe, die einen langen Schaft über den Unterarm haben, schützen vor Wunden.


Zum Schnitt selbst: Die generelle Schnittempfehlung für alle Sorten lautet '1/2 cm bis 1 cm über einem nach außen gerichteten Auge und keinesfalls waagrecht'. Dies wäre die perfekte Variante. Aber das ist kein Muss - auch wenn eure Rose es bestimmt liebt, von euch betüttelt zu werden. Eine Rose ist härter im Nehmen als man glaubt ;-).

Ich war entsetzt als man mir vor vielen Jahren in einem englischen Garten sagte, dass man dort eine Schnitthöhe festlegt und dann mit der Maschinerie wie einen Heckenschnitt durchführt. Man hätte für anderes gar keine Zeit.

Zu dem '1/2 bis 1 cm' von oben: Der Rose ist es egal, ob nach dem Schnitt 1/2, 1, 2, 3 cm ... über dem Auge stehen bleiben. Der Neuaustrieb ist genau gleich!

Dem nach außen gerichteten Auge schenke ich auch keine Beachtung wenn ich die Schnitthöhe der Rose festlege; ich schneide in der gewünschten Höhe ab.

Und wer schafft es, so genau waargrecht zu schneiden, damit kein 'gefährliches Wasser' auf der Schnittfläche stehen bleibt, welches zu Krankheitsbefall führen könnte? Oder ist vielleicht ein zu schräges Abschneiden 'gefährlicher', weil die Eintrittsfläche für Krankheits- und Ungezieferbefall größer ist? Also nicht so viel nachdenken, einfach schneiden!


Bodendeckerrosen können jährlich - rein theoretisch - mit dem Rasenmäher abgemäht werden. Die meisten Bodendeckerrosen vertragen einen sehr kurzen Schnitt gut. Alle 4 Jahre wäre es sogar gut, um die Rose wieder von unten buschiger zu bekommen, zu verjüngen. Es muss ja nicht der Rasenmäher sein ;-). Und auch wäre es sicher von Vorteil zumindest alle paar Jahre das Tote Holz herauszunehmen, damit die Rose auch wieder mehr Platz für neue Bodentriebe hat.


Wem die Arbeit bei höheren Strauchrosen über den Kopf wächst: Man kann sie sehr gut auch kürzer schneiden. Generell gesagt bei ca. 40, 50 cm Höhe (und kürzer bei kleineren Strauchrosen). Meist macht eine höhere Rose eben auch mehr Arbeit und wo die Höhe nicht z.B. für Sichtschutz vonnöten ist, kann auch kürzer geschnitten werden. (Der David Austin Rosengarten in England zeigt z.B. sehr schön, wie dieselben Strauchrosen, an einer Stelle im Garten kurz geschnitten und an anderer Stelle höher gelassen, unterschiedlich wirken können.)


Hagebuttenbildende, öfterblühende Rosen, die im Herbst auch durch diesen Schmuck wirken, schneide ich während der Saison oft gar nicht, vor allem Ramblerrosen. Sie blühen dann zwar wenig nach, aber mir genügt das und ich freue mich an den vielen, wunderschönen Hagebutten der Erstblüte. Gerade wenn sich die erste Blüte bei den Rosen gen Ende neigt, gibt es genug Schnippselarbeit. Und wenn der erste Blütenschnitt nach circa Ende Juni erledigt ist, macht das Abschneiden der weiteren Blüten der restlichen Rosen auch wieder Spaß, da sich die Arbeit im Rahmen hält und das Ganze auch als meditativer 'Abend- oder Morgenspaziergang' empfunden werden kann.


Falls ihr neue, pflegeleichte Rosen pflanzen wollt oder euren Garten neu anlegt, hier noch ein paar Tipps:

- Es gibt selbstreinigende Rosen, z.B. Heavenly Pink, The Fairy, Larissa und viele mehr.

- Für Stellen, die während der Saison nicht so leicht zu erreichen sind, z.B. in der Beetmitte oder im Beethintergrund: Hier verwende ich gerne öfterblühende, bienenfreundliche Strauchrosen, die ich nicht alle nach der ersten Blüte schneide. Die Hagebutten der Erstblüte sind oft zu schön und ich erspare mir Arbeit (und auch unnötige Kratzer um an die Lieben zu gelangen).

- Warum nicht hier und da wundervolle Wildrosen pflanzen (z.B. im Beethintergrund oder in Einzelstellung im Rasen), die sowieso keinen Schnitt benötigen? Nur sollte man den Platzbedarf bei der Sortenwahl im Auge behalten. Es gibt aber auch kleine (ca. 1 m hoch), wundervolle, einmalblühende Rosen, die prima in einem Rosenbeet oder Rosen-Stauden-Beet mittig platziert werden können, wie z.B. Single Cherry, die noch dazu mit ihrem roten Herbstlaub punktet.


Noch ein paar Worte zu der Düngung, falls euch kein gut abgelagerter Kompost zur Verfügung steht: Auf chemische Dünger bitte ich aus mehreren Gründen im Garten zu verzichten. Zu dem Artikel passend darf ich aber auf die Arbeitsersparnis bei Verwendung von Rosendüngern aus 100 %ig organischem Material hinweisen. Nach Ausbringung wäre auch hier - obwohl die Verbrennungsgefahr nicht wie bei der Chemiedüngung vorhanden ist - ein Einbringen in die oberste Erdschicht perfekt, aber dazu habe ich keine Zeit. Ein sanftes Aktivieren, Angießen des Düngers muss mir genügen und am liebsten verwende ich dazu EM Garten oder Vitanal Wurzelaktivator oder Vitanal Rosen flüssig im Aquamix über den Schlauch (wieder eine Arbeitsersparnis, wenn man den Rosen und dem Bodenleben Gutes tun möchte).


Alles zum Thema Rosenschnitt und Düngung kann ich natürlich nicht in diesen Artikel packen, das würde den Rahmen sprengen. Aber ich hoffe, Ihr findet hier einige Ansätze, euch die Arbeit an den Rosen vielleicht hie und da zu erleichtern. Euer Garten, eure Rosen sollen ja nicht hauptsächlich Arbeit sein, sondern Freude! Und jünger werden wir alle nicht, aber unser Herz wird bestimmt (auch durch unsere Rosen) immer größer und weiter!


Ihr dürft mich gerne zu allen Fragen rund um die Rose und deren Gestaltung persönlich kontaktieren. Hier der Link zu meiner Startseite , da findet ihr ganz unten auch alle Kontaktdaten: www.galarosa.de



Rosige Grüße


Eure Jeannette Frank









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